Im Jahre 1924 wurde der FC Frisia Neuharlingersiel e.V. gegründet. Gründungsmitglieder waren Siebelt Jahnsen (Bauunternehmer), Wilhelm Sölter (Lehrer in Neuharlingersiel), Habbo Haaren (Kaufmann), Harmi Steffens (Fischer) und Diedrich Mammen (Versicherungskaufmann).
Wilhelm Sölter, Lehrer in der Neuharlingersieler Schule, war der Antreiber der jungen Männer, die gerne Fußball spielen wollten. In der Gaststätte Janssen wurde dann 1924 der Fußball-Club Neuharlingersiel gegründet.
In der „Warf“, dort wo sich heute der Johann-Remmers-Mammen-Weg befindet, wurde ein Tor aufgestellt und dann wurde herumgebolzt. Da man jetzt ja auch einen Verein gegründet hatte, reichte die Warf nicht mehr aus und es wurde ein Sportplatz benötigt. Diesen fand man auch bald: Hinter dem Deich „Krumm Hörn“ war Platz genug. Auf dem Groden wurden aus Bambusrohren Tore zusammengestellt und alte Fischernetze eingehängt. Linien wurden aus Sägespäne gezogen, die man säckeweise aus der Werkstatt von Siebelt Janhsen zum Groden brachte. In der Tischlerwerkstatt von Edi Martin zog man sich um und ging dann über den Deich zum Groden, um Fußball zu spielen.
Gespielt werden konnte nur bei Ebbe, bei Flut war der Platz immer unter Wasser. Wenn Frisia auf dem Groden spielte, war fast ganz Neuharlingersiel auf den Beinen, um ihre Mannschaft zu untersützen.
Man spielte gegen Mannschaften wie Esens, Großefehn, Wittmund, Norden, Emden, Aurich. Die heutigen Fußballclubs wie Werdum, Ochtersum, Fulkum, Carolinensiel usw. gab es damals noch nicht.
Die Reisen waren damals sehr strapaziös. Zu den Spielen nach Esens oder Wittmund fuhr man mit dem Fahrrad. Zu den anderen Spielen nach Emden, Aurich, Norden, Großefehn usw. wurde ein Lastwagen von der Spedition Ammermann gechartert. Damals gab es noch keine Punktspiele. Es wurden Spiele vereinbart und dann ging es los. Nicht nur Siege oder Niederlagen zählten, in erster Linie ging es um die Ehre des Vereins.
Der FC Frisia Neuharlingersiel war in den 20er bzw. 30er Jahren eine gute und gefürchtete Mannschaft. Bis zum Jahr 1939 (Kriegsbeginn) war der FC Frisia immer wieder im Einsatz. Am 22.10.1939 spielte man in Esens gegen den TuS Esens. Die Nachbarschaftsduelle waren immer sehr gute und heißumkämpfte Spiele. 11 Freunde waren zur Stelle um gegen den TuS Esens zu bestehen.
An diesem Tag lief es bei Frisia nicht so gut und man lag zur Pause mit 0:3 in Rückstand. Mit frischem Mut ging es aber dann in die 2. Halbzeit. Jetzt kam die Neuharlingersieler Kampfkraft zu Tage. Man kam auf 3:2 heran und der Ausgleich lag in der Luft. Erst in der Schlussminute konnte Esens durch ein Konter das vierte Tor erzielen. Gegen den Nachbarn aus Esens zu verlieren war nicht so gut. Im Rückspiel auf dem Groden wurden die Esenser dann aber klar geschlagen.