Derby-Time gegen TSV Jahn Carolinensiel

Derbytime im Nordseestadion!!! Neuharlingersiel gegen Carolinensiel. Ein Duell um Ehre und Prestige. Und das schon seit Jahrzehnten. Im Hinspiel konnten unsere Männer sich mit 1:2 des Ruhmes schmücken und siegreich aus dem Nachbarort heimkehren. Seit Tagen fieberte man diesem Spiel entgegen. Sichtlich angespannt waren die Gesichter unserer Jungs vor der Partie. Man war gewillt gerade dieses Spiel für sich zu entscheiden und den Männern aus 7 Kilometern Entfernung nicht die 3 Punkte ohne Kampf zu überlassen.

Schon beim Warmmachen wurde aber klar, dass der Kader vom FC Frisia heute etwas ausgedünnter ist, als die letzten Spiele. Neuer Vize-Kapitän Keven Steffens war verletzt und somit zum Zuschauen verdammt, Kretsche war im verdienten Familienurlaub, Henning Becker lag mit Grippe und Halsschmerzen flach und Stefan „Charly“ Janssen war noch aufm Rückweg aus Belgien und sollte erst zur Halbzeit zur Mannschaft stoßen. Der Einsatz von Cedric Harms lag im Vorfeld ebenso in den Sternen, da dieser noch sehr angeschlagen vom Norderney-Spiel war und erstmal auf der Bank platz nahm, um nur eventuell im „Notfall“ gebracht zu werden. Diese geringe Personallage ließ somit nur ein Spiel mit 9 Mann zu, um genug Alternativen auf der Bank zu haben. Es gab aber auch zumindest einen Lichtblick; Malte Harms war nach langer Zeit mal wieder mit von der Partie und fand sich prompt auf der Manndecker-Position wieder. Aaron wechselte vom Sturm auf den Flügel und Kapitän Eike Sieberns spielte gewohnt als Libero. Fynn Lüpkes, der im letzten Spiel läuferisch von Hinten heraus viel geackert hatte, ging eine Position nach Vorne um die Räume im Mittelfeld schnell zu schließen. Dort im Mittelfeld erwartete Trainer Jens Wagner auch eine starke Besetzung auf Seiten der Carolinensieler. Sönke und Niels Ommen, sowie Immo Schwabe müssen in Schach gehalten werden. Vorne ist ohnehin mit Marc Neumann ein starker Stürmer, der im besten Fall keine Bälle bekommen darf.

In der Kabine vor dem Spiel schwor Jens Wagner seine Jungs auf das Spiel ein. Er machte die Wichtigkeit dieser Partei noch einmal deutlich und dass jeder gewillt sein muss 110 Prozent zu geben und um jeden Ball zu kämpfen.

Am Mittelkreis begrüßte man sich recht verhalten. Der Schiedsrichter hatte zufälligerweise die passende „Münze“ mit zur Bestimmung der Seitenwahl, er gab dem Kapitän der Clinsieler Sönke Ommen die Wahl zwischen Schwarz oder Rot, welche er ohne zu zögern natürlich mit „Rot“ erwiderte. Es fiel „Schwarz“. Erster Sieg für Frisia; die Seitenwahl. „Wir bleiben so stehen.“ gab Eike zu verstehen, denn in der 2. Hälfte wolle man traditioneller Weise auf „unser Tor“ spielen.

Anpfiff der ersten Halbzeit.

Direkt wurde klar, dass die Carolinensieler trotz 9er mit den vermuteten 3 zentralen Mittelfeldspielern agieren werden und somit recht offensiv aufgestellt waren. In den ersten Minuten tasteten beide Team sich erstmal an und ordneten sich auf dem Platz. Man merkte aber schon früh, dass der Kampfeswille bei beiden Teams hoch war. Die Zweikämpfe wurden hart gefochten, Grätschen wurden angesetzt und man zickte sich verbal an. Beide Seiten schenkten sich nichts. Große Torchancen gab es nicht. Dann Ecke Frisia. Benni Smid tritt die Ecke sehr hoch auf den 2. Pfosten, wo Aaron von Eucken-Addenhausen mit einem sehenswerten Flugkopfball den Ball aufs Tor bringt. Doch der Torhüter pariert. Die Hintermannschaft der Rot-Schwarzen kriegte den Ball nicht geklärt und dann landete der Ball plötzlich vor den Füßen von Pasqual Mintken, der den Ball in Tor donnerte. 25.Minute, 1:0 für Neuharlingersiel! Das Spiel wurde nun noch hektischer und rauer. Die Führung in die Halbzeitpause mitnehmen ist nun wichtig. Dann lief der mit langem Pass geschickte Marc Neumann in Richtung 16er, wo Libero Eike ihn erwartete, doch Fynn Lüpkes konnte ihn noch überholen und stellte sich dem Zweikampf am Rande des 16ers. Neumann schaffte es aber an Fynn vorbei, welcher ihn noch am Knöchel traf und taumelte im Strafraum auf Eike zu, welcher aber quasi in Eike reinstürzte und dann ihm vor die Füße fiel. Der Schiri pfiff. Eike war außer sich, plädierte ihn nicht berührt zu haben und warf Marc Neumann Schwalbe vor. Dieser sagte er sei vorher getroffen worden und wäre nicht mehr an den Ball gekommen „Und dann lässt man sich natürlich fallen.“ So sah es auch der Schiri. 33.Minute, Elfmeter! Ärgerlich so kurz vor Pause! Wichtiger Schuss vor der Halbzeit. Kapitänssache. Sönke Ommen schritt leichten Schrittes zum Punkt. Währenddessen war Sven Janssen noch nicht ganz einverstanden mit der Entscheidung des Schiedsrichters und bekam für Meckern die gelbe Karte. Ommen trat an und schoss schwach, flach in die vom Schützen linke Ecke, Henning Ledebur sprang zur richtigen Seite und parierte nach außen! Jubelschreie von der Seitenlinie der Sieler und von den Mitspielern. Doch der Ball war kurz vor der Außenlinie noch im Spiel. Grätsche von Aaron, Einwurf Caro. Trainer Jens Wagner von der Seitenlinie und Kapitän Eike Sieberns vom Feld aus peitschten die Jungs noch mal an, die Führung nicht mehr herzugeben. Noch zweimal musste man den Ball aus der eigenen Hälfte klären, bis endlich der ersehnte Halbzeitpfiff ertönte.

Ende der ersten Halbzeit.

Erhobenen Hauptes gingen unsere Jungs den Gang an in die Kabine. Sichtlich stolz auf das Halbzeitergebnis war man hochmotiviert und erfreut. Nach der hitzigen Hälfte war „runterkommen und fokussieren“ erstmal die Divise. Jens Wagner verkündete sein Lob an die Leistung der ersten Halbzeit und das wie gefordert gekämpft wurde. Er wollte eigentlich erstmal so weiterspielen lassen, doch Aaron signalisierte, dass sein Knie zu sehr schmerzte. Somit kam der kurz vorher endlich angekommene Charly schon zu seiner Spielzeit. Wagner feuerte die Jungs noch mal an und dann ging nach draußen in die zweiten 35 Minuten.

Anstoß der zweiten Halbzeit.

Es ging munter weiter, wie in der ersten Halbzeit. Diesmal aber mit mehr Spielanteil für Carolinensiel. FC Frisia kam nicht so richtig zurück ins Spiel. Dann ein Pass in den Lauf richtung Tor von Frisia. Dort kam der Flügelspieler zur Flanke. Am zweiten Pfosten stand die Nr.14 der Carolinensieler relativ frei und netzte aus kurzer Distanz ein. 1:1 kurz nach der Pause. Geschockte Gesichter der Schwarz-Weißen Heimtruppe. „Kopf hoch! Weiterspielen!“ kam von der Seitenlinie. Die schöne Führung war dahin, nun ging es wieder “bei Null” los. Und weiterspielen machten unsere Jungs! Ein Eckball von Caro landete bei Frisia und dann ging es schnell nach vorne. Ein-Zwei Stationen und dann wurde Fynn Lüpkes „durch die Gasse“ geschickt. Toller Pass, kein Abseits! Fynn rannte auf den Torhüter zu, welcher aus seinem Kasten kam. Fynn ging mit einem Hacken rechts an dem Keeper vorbei, nahm sicher maß und schob den Ball ins leere Tor. 2:1, die Führung ist wiederhergestellt! Zwei schnelle Tore nacheinander, nun ist wieder Pepp in der Partie. Nur 5 Minuten später: Abschlag Ledebur, welcher aus der Hälfte der Gegner durch einen Kopfball prompt zurückgeköpft wurde. Eike Sieberns kam dem noch in der Luft befindenden Ball von Hinten entgegen, doch dieser landete auf einer unebenen Stelle und sprang schräg an ihm vorbei. Ein Gegner nahm die Pille schnelle an und spielte direkt einen langen Ball auf den schon ab der Mittellinie gestarteten Marc Neumann, welcher den Ball mitnahm und mit diesem am Fuß bestimmt 20 Meter spazierte, bis er dann vor Ledebur im 1 gegen 1 ins Tor einschob, ohne das ein Neuharlingersieler ihn einholen konnte. Eike Sieberns wetterte über die Platzverhältnisse im heimischen Nordseestadion, welche besonders auf dieser Hälfte des Feldes desaströs sind. Aber beide Mannschaften müssen auf dem Platz spielen, kein Vor- oder Nachteil für den Einzelnen. Das Pech des Einen ist das Glück des Anderen, oder wie sagt man? 2:2, wieder Unentschieden. Spätestens nun wurde klar; Dieses Spiel hatte keinen Sieger verdient. Die Punkteteilung wäre gerecht in diesem Derby. Jens Wagner brachte nochmal Cedric Harms für Thielko Peters und Paul Grootes für Benni Smid für frischen Wind im Spiel nach vorne. Er war mit der Punkteteilung nicht zufrieden und wollte den Sieg. Mit einem Punkt aus dem Spiel gehen, wollte auch keiner der Spieler der beiden Rivalen. Es wurde wieder getreten, gegrätscht und gerangelt, doch der Schiri gab keine weitere Karte. Dann ein schöner Lauf von Charly auf der linken Außenbahn. Er zog an der Strafraumgrenze leicht nach innen Richtung Tor und passte mit guter Übersicht an Libero und Torhüter vorbei auf den mittig freistehenden Pasqual Mintken. Viele Mitspieler rissen die Arme schon zum Jubel hoch, doch Pasqual erwischte den Ball nicht richtig und der Ball flog an den rechten Außenpfosten abprallend ins Toraus. Das wäre es gewesen… „Das Pech des Einen ist das…“, ihr könnt euch denken was nun kommt… Freistoß auf der anderen Seite. Der Ball landete im Strafraum bei einem Roten. Cedric Harms schirmte den Weg für diesen zum Tor ab, doch dieser spielte den Ball an Cedric vorbei und lief in diesen hinein. Schiri pfiff. Frisia brüllte. Elfmeter. Unfassbar! Über diese Entscheidung ließ sich zurecht streiten. Dieses Mal trat nicht Sönke Ommen an, sondern Marc Neumann. Neumann verwandelte eiskalt und sicher, unhaltbar neben den linken Pfosten. Henning war in der richtigen Ecke, aber zwischen Hand und Pfosten passte auch nur der Ball. 2:3. Noch ca. 5 Minuten zu spielen. Jens Wagner rief Eike nach vorne: „Vorne mit rein! Hinten Mann gegen Mann!“. Ob man sich nun noch ein Gegentor fing war egal, dass 3:3 musste her! Die Sekunden verstrichen und man wurde immer nervöser und hektischer. Cedric versuchte es noch mit einem Weitschuss aus 20 Metern, welcher links am Tor vorbeiflog und dann war das Spiel aus.

Ende der zweiten Halbzeit. FC Frisia verlor knapp mit 2:3 gegen Caro.

Der Frust sitzt tief! Doch Hochachtung vor der kämpferischen Leistung unserer Jungs! Wie ein Tabellenschlusslicht hatte man sich nicht präsentiert! Schade aber um die Niederlage im Derby. Gegrillt wurde trotzdem noch. Und nach 2-5 Frust-Bier war die Stimmung wieder einigermaßen zurückgekehrt und das Ergebnis (vorerst) verdrängt. Dieses Spiel müssen trotzdem erstmal alle „sacken lassen“ und eine Nacht drüber schlafen. Am 26.April geht es weiter im Auswärtsspiel gegen Leerhafe.

Dieses Spiel müssen trotzdem erstmal alle „sacken lassen“ und eine Nacht drüber schlafen. Am 26.April geht es weiter im Auswärtsspiel gegen Leerhafe.