Punktspiel gegen SV Blomberg-Neuschoo II

Nach 2 Siegen in Folge war man gewillt heute den Dritten folgen und somit die positive Serie nicht brechen zu lassen. Eingefahren werden muss dieser Sieg heute gegen den Tabellen 4. SV Blomberg-Neuschoo II. „Das wird ein schweres Spiel, wesentlich schwerer als Leerhafe und Dunum, aber ich bin fest davon überzeugt, dass heute was geht!“ sagte Trainer Jens Wagner noch vor der Partie. In der Kabine hingen schon die grünen Trikots an den Plätzen, welche mit dem Siegel „Glücktrikots“ versehen wurden, da in diesen die letzten zwei Siege geholt wurden. Trotz Heimspiel also nicht traditionell in Schwarz-Weiß, sondern in den Auswärtstrikot Grün-Schwarz. Trotz Aberglauben hätte man wahrscheinlich sowieso in Gün gespielt, da davon auszugehen ist, dass Blomberg nicht in einer Ausweichfarbe anreist, sondern in einer Schwarz-Weiß-Kombination auflaufen wird. Genug über die Bekleidung gefaselt, das fußballerische steht im Vordergrund. Die Stimmung war heiter bis sonnig in der Kabine beim Umziehen, wie auch der Trainer, malten unsere Jungs sich ebenso einen Sieg heute aus. Die Realisten unter ihnen rechneten mit einem knappen Sieg, der scherzhafte Optimist Henning Becker glaubte sogar an mehr. Sein „Blomberg putzen wir heute so zweistellig weg!“ wurde aber prompt mit einem „Schnauze Becker!“ vom Trainer unterdrückt. Geplant war es mit 10er zu starten, doch leider war Blomberg unterbesetzt und man einigte sich doch auf ein 9 gegen 9. Nur leicht verändert aufgestellt und mit Fynn Lüpkes wieder in der Startelf, sowie einer gut besetzten Bank ging man auf den Platz.

Anpfiff erste Halbzeit.

Die Blomberger begannen die Partie mit Vorsicht und spielten sich die Bälle ruhig hinten hin und her. Stellenweise wirkte es wie das Spiel gegen Dunum, nur nicht ganz so extrem, denn Blomberg wagte doch den Vorstoß nach vorne. Oft über die Flügel und dann über den Stich in die Spitze, versuchten die Blomberger die Hintermannschaft der Sieler zu “knacken”, doch diese hielt stand. Fynn Lüpkes und Thielko Peters liefen weite Wege um die Passwege zuzustellen, sowie die Gegner zu stören. Beide achteten gut auf den Libero Lars Jacob, welcher immer wieder versuchte sich mit in die offensive einzuschalten, um den Überraschungseffekt mitzunehmen und fingen diesen früh ab. Für Pasqual Mintken alleine vorne war es wieder ein mühseliger Abend mit viel Anlaufen und Hinterherrennen. Frisia versuchte offensiv Akzente zu setzen, was aber nicht so richtig gelingen wollte. Abermals scheiterte man an sich selbst vor und in dem Strafraum der Gäste. Von außen sah es recht ausgewogen aus, leichter Vorteil eher bei den Neuharlingersielern. 27.Minute, plötzlich gab es Alarm im Strafraum der Hausherren. Der rechte Flügelspieler der Blomberger (Nr.17) wurde die Linie-lang geschickt und war bis fast an die Grundlinie vorgedrungen. Dort wartete Thielko Peters auf den Zweikampf und schirmte den Weg nach innen zum Strafraum ab. Doch die Nummer 17 tunnelte unerwartet unsere Nummer 8 und drang in den 16er ein. Eilig lief Libero Eike Sieberns auf ihn zu, doch dieser spielte vor dem Duell den Ball geradewegs nach innen auf seinen komplett freistehenden Kollegen am Rande des 5-Meter-Raumes. Der zuständige Gegenspieler stand viel zu weit weg von ihm und somit musste dieser aus kurzer Distanz nur einschieben. 0:1 für Blomberg-Neuschoo. Die „Elf“ von Frisia war sichtlich geschockt von dem Tor und ließen zuteilen die Köpfe hängen. Unser Heimteam versuchten nochmal mit ein paar Sturmläufen den Ausgleich vor der Halbzeit zu erzielen. Blieben aber ohne Erfolg. Zu sehr war man im Angriff gehastet. Fynn Lüpkes sorgte 5 Minuten vor Schluss noch für Aufruhe: Standartmäßig ist der Neuzugang der Sieler sowieso immer “eine Schüppe” härte in den Zweikämpfen, doch als er in die Spitze geschickt wurde kam der flinke Bursche etwas zu spät zum Ball und traf nicht nur diesen, sondern seinen Gegnerspieler ebenfalls. Der Ball rollte etwas richtung Außenlinie, der Gegenspieler lag am Boden. Erste Aufschreie der Blomberger, doch der Schiri ließ weiterspielen, Das vogelfreie Leder wurde von einem Verteidiger aufgenommen, doch Fynn sprang heran und löste diesen per Tackle vom Ball. Auch dieser Gegenspieler lag am Boden. Ein dritter heraneilender Blomberger nahm, während seine Mitspieler mit dem Schiri wüst diskutierten den Zweikampf auf und wurde auch von Fynn hörbar getroffen. Der Unparteiische ließ unbekümmert weiterspielen. Ein vierter Gegner hämmerte vor Zorn den Ball zum Einwurf ins Seitenaus. Die Blomberger waren kochend vor Wut. Nach der Aktion bekam der junge 19-jährige von seinen Mitspielern die Order sich etwas zu zügeln.

Abpfiff erste Halbzeit.

Die ersten 35 Minuten waren so „lala“, eher „la“ als „la“. Jens Wagner war leicht gereizt und unzufrieden mit der Einstellung seiner Jungs. Zu sehr hatte man die Köpfe hängen lassen und war nicht gewillt genug den Anschluss zu erzielen. Nach kurzem Dampfablassen verwies Jens darauf, konzentriert weiter nach vorne zu spielen. „Lars Jacob muss im Auge behalten werden, der darf nicht frei nach vorne marschieren.“ Ergänzte Jens. Man darf bei dem 0:1 auch nicht vergessen, dass hier der (nun durch die Führung) Tabellen 3. Gegen den Tabellen 10. spielt. Trotzdem hoffte man natürlich das Spiel noch zu drehen.

Anpfiff zweite Halbzeit.

Den Willen wieder gestärkt war man nun voller Tatendrang. Dann aber genau das, was nicht passieren durfte und man bemüht war zu verhindern; Lars Jacob schaltete sich von hinten in den Angriff mit ein. Er wurde mit einem Doppelpass in die Spitze geschickt. Libero Eike Sieberns spitzelte mit einer Grätsche das Spielgerät von seinen Füßen, doch der Ball flog nicht weit genug weg. Eike war noch nicht wieder hoch, da holte sich der erfahrene Techniker den Ball und marschierte weiter unbedrängt aufs Tor zu. Jeder deckte im Strafraum seinen Gegenspieler und rechnete mit einem Pass, sodass Jacob auf Henning Ledebur zulief und aus sehr kurzer Distanz den Ball ins Tor schoss. 0:2 in der 38. Minute. Auweia… ein Fehlstart wie er im Buche steht. Für frischen Wind auf dem Flügel kam Benni Smid für Henning Becker in die Partie. Auch Malte Harms kam rein für Pasqual Mintken. Fynn übernahm die Rolle im Sturmzentrum. Auf der Gegenseite musste Torschütze und Libero Lars Jacob angeschlagen raus und „gönnt“ sich eine Pause. Nun muss schnell ein Anschlusstreffer her, wenn noch was gehen soll. 3 Minuten später: Kretsche bot sich viel im Mittelfeld an und bekam den Ball von Thielko und spielte diesen steil in den Lauf von Charly auf der linken Außenbahn. Dieser zog nach innen aufs Tor zu und Schoss trotz spitzen Winkels. TOR! Da ist der „Wachmacher“ zum Anschluss, 1:2 nur noch. Und nun ist Dampf in der Partie. Christian Jacobs kam noch für Charly ins Spiel und Hendrik Dirks für den verletzten Kretsche. Frisia spielte weiter munter nach vorne. Man merkte den Blombergern an, dass Jacob hinten und vorne fehlte. Er war zuvor Dreh- und Angelpunkt und ein Bollwerk hinten. Chancenflut für Neuharlingersiel. Doch es fehlt ein Knipser. Das „Ding“ wollte einfach nicht in die Maschen. Eckbälle wirkten immer gefährlich, es kam nur nichts bei rum. Dann ein guter Doppelpass zwischen Fynn und Keven, Keven im rechten Strafraumbereich, läuft noch einen Schritt, spitzer Winkel, 5 Meter Torentfernung, in der mittel sind Fynn und Benni, Kopf hoch! Bitte! Keven donnert mit gefühlt 180 km/h den Ball aufs Tor! Unter die Latte! Der Ball sprang zurück ins Spielfeld und wird flink von den Blombergern geklärt. Hände werden vor die Gesichter geschlagen. Der hätte doch „sitzen“ müssen! Nun riefen die Gäste um Hilfe. Lars Jacob solle noch mal in die Partie. Dieser lehnte ab, es ginge nicht mehr bei ihm. Bei Frisia kam Sven Janssen als letzter Wechsel noch für Thielko Peters. Die Gangart wurde rauer und körperbetonter. Taktisches Zeitspiel bei jeder Aktion der Gäste. Jens Wagner löste den Libero auf. Alles nach vorne. Ein Tor muss doch irgendwann Fallen?! Nun unter Druck spielte Frisia guten Fußball. Aber ein Tor blieb verwehrt. Mit der Hektik fing es in den letzten 5 Minuten auch an zu regnen. Wie in Hollywood passte der dramatische Regen zu den Geschehnissen auf dem Platz und untermalte die Spannung. Letze Ecke! Ledebur mit im Strafraum. Gute Ecke von Benni. Auf den Elfmeterpunkt, doch ein Blomberger köpft den Ball raus. Ledebur eilt zurück und erobert sogar den Ball an der Mittellinie. Alles steht im Strafraum der Gäste. Langer Ball hinein. Wieder geklärt. Schlusspfiff ertönt. Heimniederlage FC Frisia 1:2. Knapp und zum Schluss spannend. Emotional hochgekocht brachte es unser Kapitän an der Seitenlinie auf den Punkt: “Selbst ein Unentschieden wäre heute zu wenig gewesen, so eine Sch***e!“ Somit endet der kurze Höhenflug unserer Jungs. In der Kabine konnte es niemand so richtig fassen, was gerade in den letzten 10 Minuten passiert war. Das muss man erstmal „sacken lassen“. Nächsten Freitag warten “die jungen Wilden” aus Fulkum auf unsere Herren, bis dahin; neu sammeln und Köpfe hoch!