Testspiel gegen SG Sandhorst II/ Komet Walle III

Das erste Testspiel der Wintervorbereitung steht an. In der Hinrunde hatte Fritz Dirks noch die Verantwortung über unsere Herrentruppe, doch zur Rückrunde hat diese Zügel nun Jens Wagner übernommen. Zusammen mit Jens Kopitzke bilden Sie das Trainergespann für die restliche Spielzeit. Für Jens „Trainer“ Wagner ist es die 3.Amtszeit bei Frisia und bestimmt auch nicht die Letzte.

Unser „Neuer“ Coach konnte direkt auf 13 Spieler zugreifen. Diese luxuriöse Lage lässt viel Spielraum, um Spieler und Positionen zu testen. Gleich 4 Spieler machten ihr offizielles Frisia-Debut; Fynn, Charly, Renke und Aaron. Unter den 13 Männern fehlten sogar Dauerbrenner Thielko Peters (Krank) und Keven Steffens (Weisheitszähne), was die Personalie noch ansehnlicher gemacht hätte. Diese hervorragende Personalsituation hatte sich aber schon in den Trainingstagen der Vorbereitung angedeutet, da selbst zum Training immer 10 bis 14 Mann anwesend waren.

„Wir werden viel ausprobieren heute und gerade bei den neuen jungen Spielern müssen wir erstmal schauen, auf welcher Position diese am besten eingesetzt werden können. Das ist heute ein reines Testspiel, das Ergebnis ist mir relativ egal, ich will aber, dass ihr alles gebt und versucht zusammen zu spielen. Traut euch was zu!“ waren die ersten Worte von Jens Wagner in der Kabine vor dem Anpfiff. Die Stimmung war gut vor dem Spiel, es herrschte keine Nervosität oder Anspannung, selbst bei den Jüngeren nicht. Man war gewillt die Schmach des Hinspiels in der Liga wieder gut zu machen. Auch aus diesem Grund wählte Jens eine eher offensivere Aufstellung.

Schiedsrichter Rüdiger Hoppe pfeift das Spiel an.

Direkt zu beginn presste Frisia gut und drängte die Spielgemeinschaft tief in ihre eigene Hälfte. Durch Abwehrfehler und Fehlpässe kam Aaron direkt zu seinen ersten beiden Torchancen, nutze diese aber leider nicht. Cedric Harms tankte sich durch, sein Schuss ging aber leicht rechts vorbei. Auch ein wuchtiger Weitschuss von Stefan Arends flog knapp über den Querbalken. Der Gegner kam kaum dazu sich zu entlasten. Der Weg nach vorne ging oft über lange Bälle, welche entweder abgefangen wurden oder ins Seitenaus gingen. Unsere Jungs spielten einen misch aus Kurzpassspiel und langen Bällen in die Spitze. Es fehlte aber wie in den Hinrundenspielen oft der letzte Pass oder der Abschluss. Eine sehenswerte Flanke von Benni fand Aaron am langen Pfosten, welcher aber den Ball nicht ideal traf und dieser links vorbeirauschte. Ein schöner Pass auf Henning Becker ergab ihm plötzlich freie Schussbahn, doch er schoss ebenfalls links am Torpfosten vorbei. Das Spiel fand fast ausschließlich in der Mitte oder in der Hälfte der Auswärtsmannschaft statt. Henning Ledebur im Tor blieb bis auf 2-3 eher ungefährlichen Aktionen ohne Mühe. Wenn es nach gefährlichen Kontern wirkte, scheiterten die Auricher oft an sich selbst.

Abpfiff der ersten Halbzeit.

Auf dem Weg zur Kabine fragte man sich, wann wir das letzte Mal 0:0 in die Halbzeitpause gingen? In der Kabine lobte Jens Wagner die Einstellung von jedem und betonte, dass das Spiel von außen ganz gut aussehen würde. „Becker und Stefan machen die Mitte gut zu, Aaron macht vorne zusammen mit Cedric gut Druck.“ Es wurde einmal komplett durchgewechselt. Eike ging für Kretsche als Libero aufs Feld, Fynn für Jannes als Manndecker neben Sven und Renke ersetzt den ehemaligen Werdumer Charly auf dem linken Flügel. „Vier Dinge will ich in der 2.Hälfte von euch sehen: Disziplin! Kameradschaft! Spaßhaben! Und Alles geben!“ brachte Jens seinen Jungs noch mit auf den Weg zurück aufs Feld.

Anpfiff der zweiten Halbzeit.

Man merkte den Gästen an, dass diese mit den ersten 40 Minuten der Partie überhaupt nicht zufrieden waren. Diese agierten viel offensiver und waren dementsprechend auch so umgestellt. Besonders ein gewisser Bakary wurde immer wieder in Szene gesetzt. Der schnellste Mann auf dem Feld wurde immer wieder geschickt. Fynn sein Manndecker, hatte ihn aber gut im Griff und konnte von der Geschwindigkeit her mithalten. Zwar musste dieser das ein und andere Mal etwas härter gestoppt werden, was auch zu Fynns 1.gelben Karte für Frisia geführt hat, aber der gebürtige Hooksieler ließ sich nicht den Schneid abkaufen. Den anderen Stürmer hatte Sven Janssen gewohnt gut im robusten Griff. Trotzdem schien es, als würde sich das Blatt etwas zu wenden, es kam in den ersten Minuten kaum zu Szenen in der gegnerischen Hälfte, doch selber war man gut unter Druck den Ball von Ledebur fern zu halten. Dieser musste dann plötzlich mächtig auftrumpfen, als ein Weitschuss von ihm pariert wurde, nach vorne abprallte und der heranstürmende Gegner eher zum Ball kam, machte Henning einen Satz nach vorne und warf sich Weltklasse in den Nachschuss aus nähester Entfernung. Dieselbe Situation ereignete sich fast 1 zu 1 erneut nach einem Freistoß aus 20 Metern. Plötzlich hatte unser Keeper alle Hände voll zu tun. Bakary konnte sich durchdribbeln, scheiterte aber (natürlich) im 1 gegen 1 gegen unsere Katze im neuen blauen Torwarttrikot. Eike als Libero hatte von hinten alle Stimmbänder voll zu tun, die Ordnung herzustellen/ zu erhalten. Dann endlich die „Erlösung“; Ecke von dem gerade erst wieder eingewechselten Kretsche auf den hochsteigenden Cedric Harms, Kopfball, Tor, 1:0! Als Jubel gab es einen artistischen Radschlag von unserem werdenden Maurer-Meister. Der eher plötzliche Rückstand hat das Konzept und die Moral der Männer aus Aurich komplett auf Links gedreht. Es kam noch zu guten Chancen unserer Jungs in Schwarz/Weiß, doch der Torhüter hielt ebenfalls stark. Hinten ließ Frisia nichts mehr anbrennen. Man merkte den Spielern aus dem Fischerdorf den Komfort der Führung an. Man spielte wieder ruhiger und sicherer. Zwei Minuten vor Schluss hatte Sandhorst/Walle einen Eckball. Geklärt von unseren Jungs rannte man geschlossen heraus aus dem eigenen Strafraum. Der Ball kurz hinter der Mittellinie von den Gästen angenommen, wurden von dem plötzlich vor ihnen stehenden Fynn so überrascht, welcher dem Libero den Ball abnahm und alleine halbrechts auf den Torwart zustürmte. Wiedermal kam der Keeper aber rechtzeitig und schnell aus seinem Kasten und rauschte in Fynn und den Ball. Nach dem harten Zusammenprall lagen beide noch auf dem Boden, als von hinten Charly angerannt kam und den Ball mit voller Wucht mit dem linken Außenrist platziert in die Maschen donnerte. Der Jubel war groß. Man freute sich für Charly, dass es in seinem ersten Frisiaspiel direkt mit einem Tor geklappt hatte.

Abpfiff der zweiten Halbzeit.

Endstand 2:0. Heimsieg. Tore: Cedric Harms, Stefan „Charly“ Janssen

Freude und strahlende Gesichter in der Kabine. Zurecht. Nach einer gefühlten Ewigkeit ohne Sieg, tut dieser, auch wenn es nur ein Testspiel war enorm gut. „Wenn wir die Trainingsbeteiligung hochhalten, dann bin ich mir sicher, werden wir eine gute erfolgreiche Rückrunde spielen! Wir sehen uns Freitag wie gewohnt beim Training.“ waren Trainers letzten Worte, bevor die Spieler anfingen sich freudig über das Spiel zu unterhalten und sich umzogen.